• Ich liebe meinen Rücken

Die Kamille – der Tausendsassa unter den Heilkräutern

Die Heilkraft vor der Tür – Natürliche Wirkstoffe und Behandlungsmethoden

Wir alle kennen ihren typischen Duft. Und wir haben sie sicher schon beim Spaziergang am Wegesrand stehen sehen: die Kamille. Der Tausendsassa unter den Heilkräutern liebt die Nähe zu Kornfeldern, ist dort bei Bauern aber nicht gerade beliebt und wird als Unkraut bekämpft. Ursprünglich kommt die Kamille aus Süd- und Osteuropa, ist aber schon lange auch in Mitteleuropa heimisch.

Die Kamille ist anspruchslos, was Boden und Nährstoffe angeht. Die einjährige Pflanze wird 10-50 cm groß und hat einen runden, glatten aufrechten Stängel, der sich stark verzweigt. Die gefiederten Blätter sind grüngelb. Die Blüten sind goldgelbe Röhrenblüten mit hellweißen Zungenblüten. Der Blütenboden wölbt sich stark nach oben, dadurch erhält die Kamillenblüte ihre prägnante Form. Die Kamille erscheint in warmen Gegenden schon ab Ende Mai, sonst eher ab Juni. Im Garten kann man sie an sonniger Stelle problemlos selber anbauen.

Die Kamille dient unserer Gesundheit sowohl als Aufguss zum Trinken oder als Tinktur aus den weiß-gelben Blüten. Bei allen Formen von Atemwegserkrankungen wirkt sie als Tee oder zum Inhalieren entzündungshemmend, reizmildernd und heilungsfördernd. Bei leichten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes hilft Kamillentee – in kleinen Schlucken nicht zu heiß getrunken – beruhigend und krampflösend.

Auf kleinen, oberflächlichen Hautwunden oder zum Beispiel bei Verletzungen der Mundschleimhaut kann die Kamille ebenfalls kleine Wunder bewirken. Als Tinktur, zum Gurgeln oder einfach als ausgelassener Teebeutel entfaltet sie ihre heilende und antiseptische Wirkung. Kamillenöl wird zur Verbesserung des Hautbildes zum Beispiel bei Akne verwendet.

Die Kamille enthält unter anderem ätherische Öle, Flavonoide und Polysaccharide. Den Flavonoiden wird eine gemütsberuhigende Wirkung zugesprochen. So kann die Kamillenblüte, zum Beispiel frisch püriert in einen Fruchtsaft oder Smoothie, angstlösend und entspannend wirken.

Klar abzuraten ist vom Einsatz der Kamille in der Augenregion, denn die feinen Härchen der Kamillenblüten reizen die Augen ganz stark. Daher darf sie bei Augenentzündungen nicht verwendet werden – auch gut durchgesiebt nicht oder als Aufguss aus getrocknetem Tee, weil die feinen Härchen normale Siebe durchdringen.

Tun Sie sich und Ihrer Gesundheit etwas Gutes und genießen Sie ein beruhigendes Kamillenbad oder einen Becher Kamillentee. Das geht auch ganz ohne therapeutischen Hintergrund und einfach, weil es lecker schmeckt!