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Da ist ein Kraut gewachsen – Populäre Heilpflanzen

Uraltes Wissen um natürliche Arten, zu heilen, rückt wieder verstärkt in den Fokus. Nicht nur bei den betroffenen Menschen, auch die Pharmazie hat die Ernsthaftigkeit der Naturheilkunde längst entdeckt.

Neben Großmutters Weisheiten vom Wadenwickel bis zur Wärmflasche gibt es zahlreiche Produkte auf natürlich-pflanzlicher Basis zur sanften Behandlung der meisten Alltagskrankheiten.

Die Natur hält eben eine reich gefüllte Apotheke für uns bereit. Dabei ist davon auszugehen, dass wir bei Weitem nicht alle Einsatzmöglichkeiten der sogenannten Heilpflanzen kennen.

 

In der Naturheilkunde ist die Therapie mit Heilpflanzen unter dem Begriff Phytotherapie, also dem Einsatz von pflanzlichen Wirkstoffen, zusammengefasst. Die medizinisch wirksamen Bestandteile der Pflanzen sind in der Regel pharmazeutisch klar definiert, wissenschaftlich getestet und durch Studien belegt. Phytopharmaka enthalten definierte Mengen der Wirkstoffe und weisen eine gleichbleibende Qualität und Wirksamkeit auf. Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Wissensformen und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Gletschermann „Ötzi“ trug vor gut 5000 Jahren Birkenporlinge vermutlich als Heilmittel mit sich, denn sie wirken blutreinigend und belebend.

 

Der universelle Klassiker der Heilpflanzen ist hierzulande die Kamille. Sie findet Einsatz bei der Behandlung von Unruhe, Reizbarkeit, Magenkrämpfen, Menstruationsbeschwerden, Ohrenerkrankungen und Blähungen. Sie wirkt antibakteriell und hilft bei schlecht heilenden Wunden. Auch bei Zahnungsschmerzen von Babys kommt sie zum Einsatz. Dazu liefert der Kamillentee Magnesium.

Die Ringelblume wirkt äußerlich entzündungshemmend und wundheilend. Bei Magen- und Darmgeschwüren wird sie innerlich angewendet. Sie wird häufig in Cremes und Tinkturen zum Auftragen auf die Haut verarbeitet.

Ungeliebt und trotzdem wertvoll: Die Blätter der Brennnessel wirken entwässernd und lindern Arthrosen oder Rheuma. Die Wurzel lindert als Tee oder Tinktur Prostataleiden und kurbelt das Haarwachstum an. Auch bei Schüttelfrost oder innerer Kälte hilft der Brennnesseltee.

Die Blüte des Baldrian wirkt gegen Prüfungsangst, Nervosität und Schlafprobleme. Als Tee oder Tinktur und mit etwas Vorlauf eingenommen wirkt der Baldrian beruhigend und ausgleichend.

Wenn es weihnachtlich duftet, verbreitet Anis seine schleimlösende, antibakterielle, harntreibende und krampflösende Wirkung. Frauen im Wochenbett schätzen Anis wegen seiner milchbildenden Eigenschaften.

Der leckere mediterrane Estragon dient ebenfalls als Heilkraut gegen Husten, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Zahnschmerzen.

 

Die Liste könnten wir endlos fortsetzen. Die Beschäftigung mit heimischen Heilpflanzen ist spannend, überraschend und nachhaltig. Entsprechend dem vitametischen Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ können Sie sich aus dem natürlichen Medikamentenschrank vor Ihrer Haustür mit vollen Händen zur Unterstützung Ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens bedienen.

Für die Pflanzenheilkunde genau wie für jedes andere Medikament gilt: Die Menge macht das Gift. Bei so gut wie keiner Heilpflanze gilt uneingeschränkt das Prinzip “Viel hilft viel”. Achten Sie immer genau auf die beiliegenden Dosierungsempfehlungen und klären Sie anhaltende Beschwerden mit einem Arzt oder Heilpraktiker ab.