• Ich liebe meinen Rücken

Das tut mir gut – Hören Sie sich zu!

Manchmal muss man einfach mal den inneren Schweinehund überwinden und das erledigen, wonach einem vielleicht nicht gerade der Sinn steht. Das ist tapfer, erwachsen und oft auch gar nicht anders möglich.

Allerdings sollten wir nicht verlernen, auch unserer Intuition zu folgen, denn im Grunde wissen wir ganz gut, was gerade passt und was nicht, wenn wir in uns hineinhören und ehrlich zu uns selber sind.

Unsere innere Stimme wird heute allzu oft vom Lärm des Alltags übertönt. Die Dinge sind logisch, strukturiert oder eben einfach so, wie sie sind. Für die innere Stimme bleibt da häufig kein Zuhörer.

Kinder haben meist noch ein wacheres Verständnis für die eigenen fundamentalen Bedürfnisse. Müdigkeit, Hunger, Traurigkeit, Bewegungsdrang – bei Kindern erleben wir diese Zustände vergleichsweise ungefiltert. Und in der Regel folgt auch recht unmittelbar die Erfüllung des Bedürfnisses – oder zumindest deren Einforderung.

Wir Erwachsenen hingegen haben gelernt, uns zu kontrollieren. Wir essen, bis der Teller leer ist, nicht, bis wir satt sind. Wir reißen uns zusammen, wenn wir müde sind – so lange, bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. So manches Mal verkneifen wir uns die Tränen aus Scham oder Stolz.

Diese Verhaltensmuster verinnerlichen wir teilweise so stark, dass die Möglichkeit einer intuitiven Reaktion – also das Folgen der inneren Stimme – in unserem Handlungskatalog gar nicht mehr zur Verfügung steht.

Natürlich können wir nicht immer und überall das tun, wonach uns gerade ist. Erwachsenes Verhalten und Handeln zeichnet sich eben gerade dadurch aus, dass man selbstreguliert entscheidet und sich und seine Impulse kontrollieren kann.

Es gibt allerdings Bereiche, in denen wir uns unsere innere Stimme problemlos zurückerobern können.

Wenn Sie abends um acht Uhr erledigt auf dem Sofa liegen, können Sie dem Schlafbedürfnis doch einfach nachgeben und zwei Stunden früher ins Bett gehen als gewöhnlich. Vielleicht gelingt es, durch die Ruhe eine nahende Erkältung abzuwehren.

Wenn Sie vor dem Unterzeichnen des Mietvertrags ein komisches Gefühl haben, dann prüfen Sie doch im Geiste noch einmal die möglichen Alternativen.

Allgemein gesagt: Wenn man bei feststehenden Planungen vor der Umsetzung ins Wanken kommt, gibt es meist einen triftigen Grund dafür. Man muss nur bereit sein, die innere Stimme mit sich selbst darüber reden zu lassen.

Die innere Stimme soll keine Ausrede dafür sein, sich nicht an Vereinbarungen zu halten oder jegliche Konvention und Regulation für die eigenen Befindlichkeiten über Bord zu werfen. Aber sie kann eine Art innerer Kompass sein, der uns aufzeigt, ob unser Alltag mit unseren Bedürfnissen im Großen und Ganzen im Einklang ist. Denn Effektivität ist nicht gleich Zufriedenheit.

Und hierfür lohnt es sich doch, hinzuhören.