• Ich liebe meinen Rücken

Die längsten Tage des Jahres – der Organismus jubelt

Sind sie nicht herrlich, die langen Abende im Sommer? Draußen sitzen bis in die Nacht. Es fühlt sich an, als würden wir nie müde werden.

Hat der Körper erst einmal die Zeitumstellung im Frühjahr verarbeitet, laufen wir sozusagen zu Höchstleistungen auf.

Das fühlt sich nicht nur so an, das ist tatsächlich so.

Der Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit in unserer Umgebung steuert unseren Biorhythmus. Er beeinflusst die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, das vermehrt bei Dunkelheit ausgeschieden wird. Melatonin senkt unsere Aktivität und macht uns müde.

Das natürliche Licht beeinflusst unseren Organismus und kurbelt den Stoffwechsel an, regelt den Hormonhaushalt, das Immunsystem, den Zellstoffwechsel sowie Atmung, Puls und Körpertemperatur. Die sogenannten circadianen Rhythmen des Menschen orientieren sich dazu an Tag und Nacht und dauern etwa 24 Stunden. Entsprechend variiert die menschliche Leistungskurve. Da im Sommer der Tageslichtanteil größer ist, ist somit auch das natürliche Leistungsniveau höher.

Ist man dem hellen Tageslicht mit hohem Blau-Anteil besonders lange ausgesetzt, kann es sogar zu Problemen beim Einschlafen kommen. Dann kann die Einnahme von Heilkräutern wie Baldrian oder Johanniskraut helfen, in denen Melatonin enthalten ist. Auch bewusste Entspannungsübungen können helfen, das Einschlafen zu ritualisieren.

Sonnenlicht und Bewegung in frischer Luft kurbeln das Immunsystem an. Wenn wir weniger von Infekten geplagt sind als im Winter, wirkt sich das zusätzlich positiv auf unsere körperliche Leistungsfähigkeit aus.

Für die körpereigene Herstellung von Vitamin D ist Sonnenlicht ein wichtiger Bestandteil. Wenn UV-B-Strahlen auf die Haut treffen, wird das Provitamin D in das Vitamin D3 umgewandelt. Dieses sorgt für starke Knochen und ein belastungsfähiges Immunsystem. Also macht natürliches Sonnenlicht den Menschen tatsächlich gesünder.

Arbeit und Konzentration, die längere Zeit ohne Tageslicht stattfinden, wie es zum Beispiel bei der Nachtarbeit der Fall ist, fördern hingegen die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol bei gleichzeitiger Produktion des entspannenden Melatonins. Diese Kombination ist für den Körper auf Dauer ungesund.

Dabei lässt sich Tageslicht begrenzt durch Kunstlicht ersetzen. Seit einigen Jahren erhält man im Handel sogenannte Tageslichtlampen, die nicht nur in ihrer Helligkeit dem natürlichen Licht gleichen, sondern auch ihre Lichtfarbe entsprechend dem Ideal des Sonnenlichtes im Tagesverlauf ändern können.

Die bessere Alternative ist jedoch immer noch: Raus ins Licht und die Sonne genießen!