• Ich liebe meinen Rücken

Fenchel – der Wohltäter für Hals und Magen

Die Heilkraft vor der Tür – Natürliche Wirkstoffe und Behandlungsmethoden

Schon im Kräuterbuch der deutschen Äbtissin und Heilerin Hildegard von Bingen (1098-1179) findet man die Wirkungen des Fenchels beschrieben: „Wie auch immer er gegessen wird, macht er den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme, guten Schweiß und eine gute Verdauung.“

Und diese Huldigung erfährt er ganz zu Recht. Denn der Fenchel ist tatsächlich eine besonders vielseitige Heilpflanze. Gleich mehrere Teile stellt sie uns zur Verfügung. Die samenähnlichen Früchte und die knollige Wurzel werden in der Pflanzenheilkunde vor allem bei Husten und Blähungen eingesetzt. Beide zeigen aufgrund des Bestandteils Anethol den typischen anisartigen Geschmack, der als Gemüse oder Gewürz seit Langem in der asiatischen und orientalischen Küche bekannt ist und allmählich auch in unsere Kochrezepte Eingang findet. Die aromatische Knolle kann roh gerieben als Salat oder gedünstet als Gemüse zur Abwechslung in der gesunden und vitaminreichen Küche beitragen.

Die Fenchelpflanze wird ein bis zwei Meter hoch und hat einen blaugrünen, blattlosen und gerillten Stängel, der sich oben stark verästelt. Am Ende dieser Verästelungen reifen die Früchte heran, die auch als „Fenchelsamen“ bezeichnet werden.

Diese haben, getrocknet und geschrotet ins Essen gegeben oder als Tee aufgegossen, eine darmentspannende und bronchienerweiternde sowie insgesamt antibakterielle Wirkung.

Trinken stillende Mütter Fencheltee, schlagen sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits regen sie damit die Milchproduktion an. Andererseits wirken sich Bestandteile des Fencheltees, die über die Muttermilch aufgenommen werden, beruhigend auf die Verdauung des Säuglings aus. Besonders bewährt hat sich Fencheltee bei Säuglingen und Kleinkindern. Er kann direkt ins Fläschchen gegeben oder unter Brei und andere Speisen gemischt werden. Konzentriertes Fenchelöl hingegen eignet sich nicht zum Einsatz bei Kindern, da der hohe Anteil an ätherischen Ölen zu Atemnot und Erregungszuständen führen kann.

Wie bei quasi allen Heilpflanzen gilt auch beim Fenchel die goldene Regel: Mäßig und fokussiert eingesetzt kann er kleine Wunder wirken. Inflationär und überdosiert genutzt kann er letztlich mehr schaden als nutzen.

Auch beim Einsatz von Heilpflanzen ist es durchaus sinnvoll, Rücksprache mit einem erfahrenen Heilpraktiker, Apotheker oder einem naturheilkundlich geschulten Arzt zu halten.

Wir Vitametiker wünschen Ihnen einen gesunden und unbeschwerten Rest des Winters.