• Ich liebe meinen Rücken

Gute Vorsätze zum Jahreswechsel

Irgendwann hat irgendjemand mal gesagt, dass wir für uns zum neuen Jahr gute Vorsätze festlegen und diesen dann die kommenden 365 Tage nacheifern.

Genau genommen geht man davon aus, dass strenge Protestanten wie Puritaner, Calvinisten und Pietisten die Entstehung der guten Vorsätze wesentlich mitprägten. Der Gedanke der Reinigung von den Sünden und des Neuanfangs in Unschuld wird wohl die Voraussetzung für die ersten guten Vorsätze gewesen sein. Außerdem hängt dem guten Vorsatz die Idee der „self-fulfilling prophecy“ an. Dem indischen Mantra gleich wird das wahr werden, was ich mir nur ausreichend oft und intensiv vornehme und wiederholt artikuliere.

In unserem Alltag sieht es allerdings meist so aus, dass der gute Vorsatz es selten länger als bis Ende Januar bei uns aushält. Danach macht er sich leise auf den Weg in die Untiefen unseres schlechten Gewissens. Und dort bleibt er dann bis zum nächsten Jahreswechsel.

Letzten Endes liegt das erfolgreiche Umsetzen der guten Vorsätze natürlich an der Motivation eines jeden Einzelnen, aber ein paar sinnvolle Voraussetzungen kann dabei jeder beachten:

Ein guter Vorsatz sollte möglichst konkret sein. Die Idee „gesündere Ernährung“ ist schwierig umzusetzen. „Zwei Portionen Obst oder Gemüse am Tag“ sind dagegen ein echtes Ziel, dessen Umsetzung man planen und in den Alltag integrieren kann. Genauso verhält es sich mit dem Damokles-Schwert „Abnehmen“. Die Einführung einer Sportstunde pro Woche, eines Veggiedays oder das Ziel, das eigene Körpergewicht bis Ostern um zwei Kilo zu reduzieren, bieten konkrete Veränderungen, ohne das gesamte Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf zu stellen.

Überhaupt ist die Realisierbarkeit das A und O der guten Vorsätze. Sind die Ziele zu hoch gesteckt und zu weit von Ihrer aktuellen Lebenssituation entfernt, ist ein Scheitern quasi vorprogrammiert. Besser, Sie halten die Herausforderung etwas geringer. Wenn Sie sich selbst übertreffen, kann das durchaus motivierend sein.

Gute Vorsätze für’s neue Jahr – eigentlich sind sie eine sinnvolle Sache. Sie dienen der Selbstreflexion und Strukturierung der eigenen Wünsche und Erwartungen. Das geht an Silvester oder an jedem anderen Tag. Aber wenn es sich nun mal anbietet, dann machen Sie die guten Vorsätze eben zum Jahresende. Oder besser gesagt zum Jahresanfang.