• Ich liebe meinen Rücken

Heilpflanzen und -kräuter

Die Heilkraft vor der Tür – Natürliche Wirkstoffe und Behandlungsmethoden

Dagegen ist kein Kraut gewachsen! So sagt es uns die Redewendung, wenn Schlechtes sich hartnäckig hält. Tatsächlich und glücklicherweise ist es so, dass nur gegen sehr wenige Dinge kein Kraut gewachsen ist.

Die Natur hält eine reich gefüllte Apotheke für und gegen unzählige Befindlichkeiten parat. Es ist davon auszugehen, dass wir bei Weitem nicht alle Einsatzmöglichkeiten von Pflanzen als sogenannte Heilpflanzen kennen.

Abgeleitet vom Grundsatz ´Die Menge macht das Gift´ gilt bei Heilpflanzen und -kräutern ebenso ´Die Menge macht den Wirkstoff´. Und da gibt es in der Pflanzenheilkunde unterschiedliche Ansätze. Die Homöopathie beispielsweise basiert auf dem Grundsatz, ein Krankheitssymptom mit der Minimalmenge des Wirkstoffs zu behandeln, der in höherer Dosierung ähnliche Symptome hervorruft.

In der Naturheilkunde ist die Therapie mit Heilpflanzen unter dem Begriff Phytotherapie, also dem Einsatz von pflanzlichen Wirkstoffen, zusammengefasst. Die medizinisch wirksamen Bestandteile der Pflanzen sind in der Regel pharmazeutisch klar definiert, wissenschaftlich getestet und durch Studien belegt. In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Wurzeln, jedoch keine isolierten Einzelstoffe zur Anwendung. Diese in der Pharmazie Drogen genannten Ausgangsstoffe werden frisch oder als Aufguss, Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver oder ätherisches Öl therapeutisch angewendet. Phytopharmaka enthalten definierte Mengen der Wirkstoffe und weisen eine gleichbleibende Qualität und Wirksamkeit auf.

Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Bis ins 19. Jahrhundert war sie von der klassischen medizinischen Behandlung gar nicht zu trennen, sondern einer der Hauptbestandteile vor allem des therapeutischen Repertoires. Gletschermann „Ötzi“ trug vor gut 5000 Jahren Birkenporlinge vermutlich als Heilmittel mit sich.

Im Zuge der Industrialisierung begannen die künstlich erzeugten oder bearbeiteten Wirkstoffe ihren Vormarsch in der medizinischen Therapie. Pflanzliche Wirkstoffe traten in den Hintergrund, da die Behandlung als insgesamt langwieriger und weniger erfolgversprechend eingestuft wurde. Seit einigen Jahren ist die sogenannte „sanfte“ pflanzliche Medizin wieder buchstäblich in aller Munde. Schlagworte wie ´Antibiotikaresistenzen´ und erhebliche Nebenwirkungen lassen Pharmaunternehmen, Ärzte und Patienten gleichermaßen nach alternativen Wegen in der Therapie von Krankheiten suchen.

In den kommenden Wochen werden wir verschiedene Heilpflanzen und deren Einsatzgebiete und Wirkweisen vorstellen. Entsprechend dem vitametischen Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ können Sie sich am natürlichen Medikamentenschrank vor Ihrer Tür mit vollen Händen zur Unterstützung Ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens bedienen.