• Ich liebe meinen Rücken

Selbstregulation – Die Kraft unseres Körpers

Das Prinzip ist alles andere als neu. Es findet jeden Tag in unserem Körper statt, ganz ohne unser Zutun, meist unbewusst.

Wenn wir aus einer liegenden Position aufstehen, steigt unser Blutdruck. Bei körperlicher Anstrengung transportiert eine heftigere Atmung mehr Sauerstoff in unseren Körper. Schnittwunden eitern und verheilen. Das alles ist Teil der Selbstregulation unseres Körpers. Es gibt unzählige Reaktionsmöglichkeiten auf Einflüsse und Herausforderungen, die unser physiologisches Gleichgewicht ins Wanken bringen können.

Unser zentrales Nervensystem steuert die Ausschüttung von Hormonen, die Organtätigkeit und die Spannung der Muskeln und ist damit sozusagen der Trainer auf dem körpereigenen Spielfeld.

Und wie man es auch aus dem Sport kennt, verderben viele Köche manchmal einfach den Brei.

Denn gelegentlich scheint uns das Vertrauen in die immense Kraft unseres Körpers verloren zu gehen. Es gibt ja schließlich ein Mittel für und gegen alles. Bei jeder Gelegenheit können wir unserem Körper in die Parade fahren, um vermeintliche Probleme und Unzulänglichkeiten auszugleichen.

Bei Müdigkeit hilft Koffein, bei Migräne ein Schmerzmittel und gegen Verspannung eine Muskelsalbe.

Vergessen wird dabei häufig, dass es sich bei den vom Körper gesendeten Symptomen nicht um Unzulänglichkeiten, sondern um klare Signale für Ungleichgewichte handelt, denen man im besten Fall nicht durch Symptombekämpfung, sondern mit Ursachenbeseitigung Rechnung zollt.

Um mehr Achtung vor den Fähigkeiten des Körpers zu entwickeln und in der Folge bewusster auf Signale zu reagieren, kann es helfen, diese Hinweise grundsätzlich zu verstehen. Hier ein Beispiel:

Eines unserer elementaren Grundbedürfnisse ist Schlaf. Der Körper signalisiert Schlafbedürfnis eigentlich unmissverständlich. Übergeht man dies, gerät der Organismus ins Wanken. Das bedeutet, es werden gegensätzlich zielführende Hormone ausgeschüttet, Muskeln arbeiten, obwohl sie auf einen Entspannungszustand vorbereitet sind, und innere Organe wie der Darm tun nur noch widerwillig ihren Dienst. Die Folge können Muskelverspannungen, Reaktionsschwäche, Unwohlsein und Kreislaufprobleme sein.

Egal, der Trainer hat das Spiel im Griff. Auch wenn eine solche Unstimmigkeit im Team mal vorkommt, reguliert der Körper Ungleichgewichte, um die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit gewährleisten zu können. Wenn aber dauerhaftes Durcheinander herrscht, kann auch der beste Trainer nichts mehr retten. Die Selbstregulierung des Körpers kann nicht mehr greifen, wenn körpereigene Signale über einen längeren Zeitraum missachtet und durch Symptombekämpfung unterdrückt werden.

Deshalb lautet unser Rat: Hören Sie gut auf Ihren Körper. Er kann auf Hochtouren arbeiten, pausieren, sich reparieren und vieles mehr. Geben Sie dem Trainer eine Chance – dem Team zuliebe.