• Ich liebe meinen Rücken

Stress – das Leiden der Leistungsgesellschaft

Stress ist ein Symptom der Neuzeit. Auch der Begriff selbst ist im psychologischen Kontext noch nicht alt. Im Jahr 1914 wurde er erstmals als menschliche Reaktion in Alarmsituationen genannt. Hierauf aufbauend definierte der Mediziner Hans Seyle im Jahr 1936 Stress als körperlichen Zustand unter Belastung, welcher durch Anspannung und Widerstand gegen äußere Stimuli, sogenannte Stressoren, gekennzeichnet sei.

Ursprünglich entstammt der Begriff „Stress“ der Physik und wird dort verwendet, um die „unspezifische Reaktion eines Körpers auf jegliche Anforderung“ zu benennen. Stress bezeichnet in der Werkstoffkunde die Veränderung eines Materials durch äußere Krafteinwirkung. Es folgen Anspannung, Verzerrung und Verbiegung.

Ist es das, was Stress auch in der heutigen Zeit bewirkt? Anspannung, Verzerrung und Verbiegung?

Eine gängige Unterscheidung von Stressformen ist heute die Differenzierung des Begriffs in positiven und negativen Stress.

Häufig sind es ein und dieselben Außenreize, die unterschiedliche Stressreaktionen bei Menschen hervorrufen. Eine Achterbahnfahrt kann als wunderbarer Rausch empfunden werden, der die Ausschüttung von Glückshormonen ankurbelt. Die rasante Fahrt kann ebenso gut aber auch als höchst beängstigend und bedrohlich wahrgenommen werden und so ein Paradebeispiel für negativen Stress sein.

Ist also alles eine Frage der Perspektive? Ist der heute allgegenwärtige Stress ein selbstgemachtes Problem, eine Dramatisierung von schon immer Dagewesenem? Vielleicht zum Teil.

Und warum ist Stress heute eigentlich doch so in? Wer wagt es noch zu sagen, dass er eigentlich ganz gelassen durchs Leben geht. Hat man sich ohne Stress womöglich einfach zu wenig vorgenommen? Ist man ineffektiv oder gar faul?

Das Leben auf der Überholspur fordert auf jeden Fall seinen Tribut. Die Behandlungsfälle von Depression, Burn-out oder psychosomatischen Reaktionen auf Stress nehmen stetig zu.

Für die Vitametik ist der Umgang mit Stress ein spannendes und weit gefächertes Thema. Anspannung und Entspannung sind zentrale Punkte unserer Arbeit. Deshalb werden wir in den nächsten Beiträgen das Neuzeitphänomen Stress genauer unter die Lupe nehmen.

Wir freuen uns auf eine spannende Reise.