• Ich liebe meinen Rücken

Wunderwerk Mensch – So funktionieren Nerven

Manchmal vergisst man es einfach. Wie komplex, filigran und faszinierend unser Körper aufgebaut ist. Je mehr wir über dieses einzigartige System wissen, desto größere Wertschätzung können wir ihm entgegenbringen. Und damit auch Achtsamkeit und Fürsorge.

Das Nervensystem, das unseren gesamten Körper bis in jeden Quadratmillimeter durchzieht, hat diese Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient. Wir schauen einmal genauer auf das Wunderwerk Mensch und die Nerven, über die man so viel spricht und die man trotzdem häufig so wenig (be)achtet.

Nerven – oder genauer gesagt Nervenzellen – haben die Aufgabe, Reize aus unserer Umwelt oder aus dem Inneren unseres Körpers an unser Gehirn zu melden. Gleichzeitig nehmen sie Informationen und Befehle des Gehirns entgegen und leiten diese in die entsprechenden Regionen der Körpers weiter. Das alles geschieht mittels elektrischer Impulse, in die die jeweiligen Reize von den Nervenzellen umgewandelt werden.

Im sogenannten peripheren Nervensystem werden über Nervenbahnen sensorische, also zum Gehirn hinführende, und motorische, vom Gehirn in den Körper hinausgetragene Impulse übermittelt. Die Nervenbahnen sind Verknüpfungen von vielen Milliarden Nervenzellen, die durch Verästelungen miteinander verbunden sind. Mit Hilfe von Neurotransmittern, die als Botenstoffe fungieren, werden elektrische Impulse von Zelle zu Zelle geleitet. Neurotransmitter werden entsprechend den vorherrschenden äußeren oder inneren Reizen im Nervensystem über den Stoffwechsel gebildet und aktivieren oder entspannen bestimmte Bereiche der zentralen, peripheren oder vegetativen Körpermuskulatur.

Egal ob peripheres, zentrales oder vegetatives Nervensystem – sie alle reagieren und interagieren immer durch denselben Vorgang, nämlich einen elektrischen Impuls. Dass dabei trotzdem unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen werden, liegt zum einen an den Nerven, die gereizt werden, zum Großteil aber an der Art des Neurotransmitters, der an den Synapsen ausgeschüttet wird.

Stehen wir unter Stress, wird vermehrt der Neurotransmitter Noradrenalin ausgeschüttet, der im Sympathicus des zentralen Nervensystems dafür sorgt, dass der Herzschlag beschleunigt und Durchblutung und Atmung gefördert werden, um schnelle Reaktionen wie zum Beispiel Flucht oder Angriff zu ermöglichen. Diese Vorgänge lassen sich kaum bewusst steuern oder gar unterbinden.

Als Gegenspieler fungiert der Parasympathikus, der alle unbewussten Reaktionen steuert, wenn wir uns wieder entspannen.

Wenn wir unser Nervensystem genauer betrachten, wird eines klar: Reaktionen auf Stress, Anspannung und Entspannung können wir bewusst weit weniger steuern, als wir vielleicht annehmen. Entsprechende Reaktionsmuster sind in unserem Nervensystem im Laufe der Evolution ziemlich fest verankert worden.

Wenn bei unserem modernen Lebenswandel auf Stresssituationen nicht die vom Körper erwartete Entspannung folgt, gerät das filigrane System aus Nerven, Muskeln und Impulsen schnell aus dem Gleichgewicht.

Wir Vitametiker versuchen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen und für einen Ausgleich von Anspannung und Entspannung zu sorgen.